Wir hören immer wieder Fragen wie: Ist eine Zweitfotografin wirklich nötig? Braucht es ein Secondshooter unbedingt?
Ehrliche Antwort: Nein, zwingend notwendig ist er nicht. Allerdings bringt er sehr große Vorteile, die Ihr auf jeden Fall bedenken solltet! Daher möchte ich euch diese kurz vorstellen.
Es gibt viel Unvorhergesehenes für einen Fotografen auf einer Veranstaltung oder Hochzeit.
Wir versuchen möglichst alles im Vorhinein mit euch, als Brautpaar, zu besprechen. Aber der Lichteinfall zu bestimmten Tageszeiten in der Kirche, das Wetter, Ministranten, die die Sicht auf die Ringübergabe verdecken, eine kleine Kirche, die einen Ortswechsel schwierig macht, eine große Hochzeitsgesellschaft, die das komplette Standesamt füllt, …
Unser größter Wunsch ist es stehts, den perfekten Platz für euer perfektes Bild zu haben. Und doch schieben wir die weinende Oma bestimmt nicht beiseite oder sagen dem Pfarrer, wie er am besten seine Ringübergabe machen soll, damit wir das beste Licht haben.
Ihr lacht jetzt vielleicht, aber ich glaubte nicht, wie viele Geschichten wir da schon von Gästen und besonders verängstigten Pfarrern und Standesbeamten gehört haben. Nein, unser Wunsch – sogar unsere Überzeugung ist es, unauffällig zu bleiben. Denn nur wer sich ungestört fühlt, lässt seinen Emotionen freien Lauf und dabei entstehen die wichtigsten Bilder.
Und genau DAS ist das Hauptargument für die Zweitfotografin. Es gibt nichts Schöneres als die Augen des Bräutigams und den Gästen, wenn die Braut den Raum betritt. Aber auch das strahlende Lächeln der Braut darf nicht fehlen. Doch können wir leider oft nicht alle drei Motive gleichzeitig einfangen. Vor allem, da es sich immer nur um so kurze Augenblicke handelt.
Auch die Brautmutter, die weinend nach einem Taschentuch greift, während die Braut ihr Eheversprechen gibt. Alle Momente festzuhalten, wenn vieles gleichzeitig passiert ist leider nicht möglich. Und nichts frustriert uns Fotografen mehr als wenn wir dem perfekten Moment hinterherjagen müssen und einen Schritt zu spät sind.
Vor allem, wenn die Fragen der lieb gewonnen Brautpaare im Nachhinein kommen: „Hast du gar kein Bild vom Sektempfang?“ „Nein, tut mir leid, da war ich gerade mit euch beim Paarshooting.“ Oder „Hast du es erwischt, wie der Kleine gerade seine hübsche Mama umarmt hat?“ Nein, sorry mir ist gerade jemand vor die Kamera gelaufen.
Daher lege ich euch ans Herz: überlegt euch, wie wichtig der gesamte Tag für euch ist und ob Ihr eine lückenlose und vielseitige Dokumentation wünscht.
Auch mehrere Blickwinkel können einfach so schön sein und zeigen euch komplett, wie eure Hochzeit verlaufen ist. Oder ob ihr damit leben könnt, wenn mal was verpasst wird. Denn bitte denkt dran: Auch die beste Fotografin der Welt muss mal auf die Toilette 😊.
Hier möchte ich euch noch eine Hochzeit als Beispiel zeigen, die wir zu Zweit begleitet haben. Dies war wiedermal eine besonders emotionale Hochzeit, besonders für mich. Und die Bilder aus den verschiedenen Richtungen sprechen Bände. Viel Spaß beim Ansehen!
Eure Julia