Als Hochzeitsfotografin weiß ich, wie bedeutungsvoll der Moment ist, wenn die Chemie zwischen mir und dem Brautpaar stimmt. Diese Verbindung ist das Fundament für wunderschöne, authentische Hochzeitsfotos. Und manchmal kann es schneller passieren, als man denkt.
Ich erinnere mich noch an einen ganz besonderen Anruf. Es war ein Tag wie jeder andere, das Telefon klingelte, und am anderen Ende hörte ich die Stimme einer sehr emotionalen Frau. Sie erzählte mir, dass sie sich entschieden hatte, in zwei Wochen zu heiraten – und dass sie das Ganze noch in der Schwangerschaft machen möchte. Die Braut war im 8. Monat, und sie strahlte förmlich vor Aufregung und Glück. Wir lachten so herzlich zusammen, dass sie sich sofort entschied, mich als Fotografin zu buchen – ohne ein vorheriges Kennenlernen. Das Vertrauen war da, und das war für mich der erste Hinweis, dass wir ein echtes, tolles Paar vor uns hatten.
Am Tag der Hochzeit, als wir uns im Standesamt in der Ruppertstraße trafen, war die Freude noch größer. Ich entdeckte, dass wir beide aus Polen kamen – eine Verbindung, die uns noch näher brachte. Besonders die Braut und ihre Mama freuten sich riesig, als sie merkten, dass das „Polnische“ einfach eine besondere gemeinsame Sprache ist, die uns sofort verband.
Die Hochzeit war im kleinen Kreis, im Restaurant Seehaus im Englischen Garten, mit einer wundervollen, entspannten Atmosphäre. Die Trauung war voller Emotionen, die Braut war so berührt, fast wie in einer eigenen Welt. Ich erinnere mich an die vielen kleinen Details: der Sektempfang im Standesamt, die ersten Brautpaar-Portraits auf der Dachterrasse und der ungewöhnliche Moment in der Tiefgarage, in der wir mit dem Fotoapparat einen gelungenen Schnappschuss eingefangen haben – einfach ein Moment, der untypisch war, aber so viel Charakter hatte.
Die Fahrt zum Restaurant war ebenso besonders: Das Brautpaar hatte dort die Gelegenheit, sich von der Aufregung des Tages zu erholen und kurz durchzuatmen. Während der Fahrt zum Seehaus nutzten wir die Zeit, um im Auto noch ein paar spontane, lockere Fotos zu machen – ein paar besondere Erinnerungen, die auch während der Fahrt festgehalten wurden. Kaum angekommen, ging es weiter mit Gruppenfotos und natürlich vielen Brautpaarfotos. Besonders die Fotos am See waren ein Herzenswunsch der beiden – trotz des wechselhaften Wetters. Als wir uns auf den Weg durch den Park machten, um zur U-Bahn zu gelangen, fing es plötzlich an zu regnen. Aber das war das perfekte Timing: Der Platzregen kam genau in dem Moment, als ich mich auf den Heimweg machte! Ein kleiner Spaß des Wetters, der im genau „richtigen“ Augenblick kam 😉
Was mir an diesem Tag besonders in Erinnerung bleibt, ist das Gefühl, dass wir miteinander in der gleichen „Welt“ waren. Wir sprachen dieselbe Sprache, lachten über dieselben Dinge und fühlten uns einfach verbunden. Es war ein wunderschöner Tag, der nicht nur die Hochzeit des Brautpaares festhielt, sondern auch die Erinnerung an die einzigartige Verbindung zwischen uns allen – eine Verbindung, die so viel mehr ist als nur das Fotografieren eines großen Ereignisses.
Eure Aneta
